Zwei Jungen und ein Mädchen im Maislabyrinth

Der Schatz im Maislabyrinth

von Agnes

  • Lesedauer: 3 Minuten

„Wo geht’s nur raus?“ Luisa rief verzweifelt, während sie durch die unendlich scheinenden Reihen von goldenem Mais stolperte. Ihre kichernden Brüder, der freche Max und der erfindungsreiche Ben, ließen sich nicht einholen und rannten durch die Pfade des Labyrinths voraus. Sie waren zu Besuch auf Opa Ottos verwünschtem Bauernhof, wo das alljährliche, sich stets verändernde Maislabyrinth, der Höhepunkt jedes Sommers war.

„Komm schon, Luisa! Du musst den Käfern folgen!“ rief Max, der mit ausgestrecktem Finger auf einen kleinen, gepunkteten Marienkäfer zeigte, der gemütlich auf einem prächtigen Maisblatt saß.

„Die Käfer kennen den Weg wirklich?“, fragte Luisa, ihre großen Augen weiteten sich vor Unglauben.

„Ja, wirklich,“ lachte Ben, seine Grübchen tief in seinen Wangen eingegraben. „Die Käfer sind die Meister des Labyrinths.“

Mit einem mutigen Nicken folgten sie dem leuchtenden Marienkäfer tiefer in das verschlungene Labyrinth. Sie huschten um Windungen, krochen unter überhängenden Maisblättern hindurch und ließen das Lachen und das Flüstern des Maisfelds ihre eigene Freude verstärken.

Nach einer abenteuerlichen Weile lenkte der Marienkäfer sie zu einer versteckten, fast unsichtbaren Höhle, umgeben von einer Wand aus Mais. Sie war gemütlich und gerade groß genug für die drei Entdecker. Ein altertümliches, mit Staub bedecktes Buch lag eingebettet in den weichen Boden vor der Höhle.

Max hob das Buch auf, das staubige Einband unter seinen Fingern. Als er es öffnete, füllte ein warmes, goldenes Licht die kleine Höhle. „Es ist eine Karte!“, rief Ben, seine Augen leuchteten vor Begeisterung.

Luisa neigte sich näher, um die feinen Linien der Karte zu studieren, und bemerkte dabei etwas Ungewöhnliches. „Da ist ein X.“. Sie schaute auf ihre Brüder, deren Augen ebenso groß wurden wie ihre. „Da ist ein Schatz versteckt.“

Aufgeregt und mit klopfenden Herzen begaben sie sich auf die Schatzsuche. Die Karte offenbarte eine Reihe von kniffligen Rätseln, die sie lösen mussten, um den Schatz zu finden.

Das erste Rätsel war ein farbenfrohes Gedicht, das sie zu einem prachtvollen Pfad aus Maisblättern führte, die in allen Regenbogenfarben schimmerten. Sie folgten diesem Pfad, der sie zum nächsten Rätsel brachte.

Ein geheimnisvolles Bilderrätsel führte sie zu einer lachenden Vogelscheuche. Um den Strohhals der Scheuche hing ein rostiger Schlüssel, der für das letzte Rätsel nötig war.

Die finale Spur führte sie zu einer majestätischen Eiche in der Mitte des Labyrinths. Mit dem rostigen Schlüssel öffneten sie eine kleine, verwitterte Truhe am Fuße des Baumes. Zum Vorschein kam ein Schatz, wie sie ihn sich nicht hätten träumen lassen – eine funkelnde, goldene Käferstatue!

„Wir haben den Schatz gefunden!“ Sie jubelten vor Freude und tanzten im goldenen Schein der untergehenden Sonne.

Als sie das Labyrinth verließen, erfüllt von Stolz und Freude, konnten sie es kaum erwarten, Opa Otto von ihrem unglaublichen Abenteuer zu berichten. Sie zeigten ihm die geheimnisvolle Karte und die schimmernde Statue und erzählten ihm von ihrem tapferen Marienkäferführer.

Opa Otto schmunzelte, sein altertümliches Gesicht voller Falten und Freude. „Das war ein fantastisches Abenteuer,“ sagte er. „Und das Schönste ist, dass das Maislabyrinth jedes Jahr anders wächst. Es gibt jedes Jahr ein neues Abenteuer zu entdecken.“

Lachend und erfüllt von kindlicher Freude, freuten sie sich schon auf das nächste Abenteuer im Maislabyrinth. Denn sie wussten, dass sie immer den Käfern folgen würden, denn die Käfer kennen den Weg.

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