Freude, Wut und ein Sprung ins Wasser

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Für Eltern: Diese Geschichte ermutigt Kinder, ihre Gefühle offen zu zeigen und zu benennen. Sie vermittelt, dass Verständnis und Unterstützung helfen können, jede Situation zu bewältigen, ob Freude, Wut, Traurigkeit oder Angst.

Am frühen Morgen ging Jonas mit seiner großen Schwester Marlene ans Seeufer. Die Sonne schimmerte auf dem Wasser, und die Vögel zwitscherten fröhlich. „Das ist der schönste Morgen überhaupt!“, rief Jonas und rannte mit ausgestreckten Armen über die Wiese. Marlene lachte: „Was macht dich so fröhlich?“ Jonas blieb stehen: „Ich bin einfach glücklich, weil alles so friedlich ist.“

Während sie Steine ins Wasser plitschen ließen, kam Sami mit gerunzelter Stirn heran. Sein Fahrrad hatte einen platten Reifen. „Blödes Ding!“, rief er wütend und trat gegen den Reifen. Marlene legte ihm eine Hand auf die Schulter: „Das ist natürlich ärgerlich. Du hast dich bestimmt auf die Fahrt gefreut.“ Sami nickte. Jonas schaute sich um: „Vielleicht können wir es gemeinsam reparieren?“ Marlene holte ein Flickzeug aus ihrem Rucksack, und kurze Zeit später war der Reifen wieder intakt. Sami atmete auf: „Danke, jetzt kann ich weiterfahren!“

Am Ufer saß Nele auf einer Decke und sah traurig ins Wasser. Ihre Sandalen waren ins Wasser gefallen und trieben davon. Jonas lief zu ihr: „Alles okay, Nele?“ Sie schüttelte den Kopf: „Meine Lieblingssandalen … ich habe sie verloren.“ Marlene setzte sich neben sie: „Das tut mir leid. Es ist okay, traurig zu sein.“ Jonas zog seine Schuhe aus: „Ich hol sie zurück!“ Er stieg ins Wasser und fischte die Sandalen heraus. Nele wischte sich eine Träne ab und lächelte: „Du bist der Beste!“

Gerade als alle lachten, hörten sie ein leises Winseln. Neben dem Steg stand ein kleiner Hund und zitterte. „Oje“, sagte Marlene, „er hat Angst.“ Jonas hockte sich hin und hielt seine Hand aus: „Alles gut, kleiner Kerl.“ Der Hund schnupperte vorsichtig und wedelte schließlich mit dem Schwanz. „Er fühlt sich sicher, weil wir bei ihm sind“, sagte Nele.

Am Ende des Tages saßen sie zusammen und teilten ihre belegten Brote. Jonas sagte nachdenklich: „Heute hatten wir alle möglichen Gefühle, aber das Beste war, dass wir sie zusammen bewältigt haben.“

Marlene nickte: „Gefühle sind wichtig. Und wenn wir drüber reden, geht’s uns besser.“ Nele strahlte: „Und manchmal findet man Freunde, die helfen.“

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