Mats saß gelangweilt auf der Terrasse und schaute in den Himmel. Wolken zogen träge dahin, die Sonne strahlte warm. „Heute passiert bestimmt nichts Spannendes“, murmelte er.
Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubender Lärm. Mats rannte zum Geländer und traute seinen Augen kaum. Ein riesiges Piratenschiff segelte auf sein Haus zu! An Bord wuselten Piraten mit bunten Bärten und wilden Gesichtern. Sie schwenkten Säbel und Enterhaken und brüllten lauthals.
Mats war aufgeregt. Piraten hatte er noch nie gesehen! Neugierig rannte er zum Gartenhaus, wo sein Opa Willi sein Werkzeug aufbewahrte. Er schnappte sich ein großes Seil, einen alten Regenschirm und einen Kescher. „Die Piraten kommen!“, rief er seiner Oma zu, die gerade im Garten Blumen pflanzte.
Oma Gerda schmunzelte. „Keine Angst, mein Schatz. Wir werden die Piraten schon vertreiben!“
Mats und Oma Gerda bewaffneten sich mit Gartenschläuchen, Besen und Blumenspritzen. Als die Piraten an Land gingen, wurden sie mit einem Wasserfall aus Schläuchen und Spritzen begrüßt. Mats schwang das Seil wie ein Lasso und fing einen Piraten am Haken seiner Mütze. Oma Gerda vermöbelte einen anderen Piraten mit ihrem Besen, bis er davonlief.
Die Piraten waren völlig überrascht. Sie hatten noch nie gegen so tapfere Kinder und Omas gekämpft. Mit lautem Geheul rannten sie zurück zu ihrem Schiff.
Mats und Oma Gerda jubelten über ihren Sieg, doch ihr Triumphgesang wurde jäh unterbrochen. Der Piratenkapitän, ein furchterregender Kerl mit einem Strohhut voller Federn und einem Säbel, der in der Sonne blitzte, brüllte: „Vergesst nicht, wer die Könige der Meere sind, Landratten! Wir nehmen, was uns gehört!“
Bevor Mats reagieren konnte, sprangen Piraten mit Wassereimern und wassergefüllten Säcken an Land. „Enterhaken klar zum Entern!“, schrie der Kapitän, und schon flogen Wasserschwelle in Richtung Mats und Oma Gerda.
Mats war nicht feige. „Wasserbombenschlacht!“, rief er und rannte zum Gartenschlauch. Oma Gerda bewaffnete sich mit einer Gießkanne und Mats‘ kleinem Planschbecken. Das Piratenschiff wurde zum Ziel ihrer Gegenattacke.
Der Garten verwandelte sich in ein Schlachtfeld. Wassereimer flogen durch die Luft, Mats schleuderte mit dem Gartenschlauch, Oma Gerda goss gezielte Gießkannen-Attacken auf die Piraten. Mats tauchte im Planschbecken unter, tauchte auf und bewarf einen Piraten mit einem nassen Schwamm. Die Angreifer prusteten, lachten, und konterten mit Wasserbomben aus Säcken.
Mats wich aus, sprang hinter einem Busch in Deckung und grinste. Da kam ihm eine Idee. Er schnappte sich eine alte Regenrinne und befestigte sie am Gartenschlauch. Jetzt hatte er eine Superwasserkanone!
Mit einem triumphierenden Schrei richtete er die Kanone auf das Piratenschiff. Ein kräftiger Strahl schoss los und traf direkt den Kapitän, der von Kopf bis Fuß nass wurde. Die Piraten brüllten vor Überraschung und Wut.
Mats wusste, er musste schnell handeln. Er rannte zum Brunnen, füllte Oma Gerdas Gießkanne und schlich sich hinter den Piratenkapitän. Mit einem gezielten Guss verwandelte er ihn in einen tropfenden Wasserfall.
Die Piraten sahen ihren Anführer besiegt und begannen zu murren. Sie hatten genug vom nassen Abenteuer. Mit hängenden Köpfen und triefenden Kleidern kehrten sie zum Schiff zurück.
Mats und Oma Gerda standen jubelnd auf der Terrasse. Mats hob die Superwasserkanone in die Luft. „Niemand legt sich mit uns an! Arrgh Arrgh!“, rief er.
Oma Gerda lachte. „Du hast recht, mein Schatz. Jetzt lass uns aber erst mal trocknen und feiern.“
Sie tranken heiße Schokolade, aßen Kekse und erzählten sich stolz von ihrem Sieg.
