gustav der schneemann und emma

Gustav der Rennschneemann

von Agnes

  • Lesedauer: 4 Minuten

„Schneller, schneller!“, rief Gustav, der Schneemann, während er auf einem Schlitten den Hügel hinuntersauste.

„Aber Gustav, du bist ein Schneemann! Solltest du nicht lieber stillstehen und äh… schneemannig sein?“ fragte Emma, die neunjährige Tochter des Bürgermeisters, die neben ihm saß.

Gustav lachte, eine Mischung aus Glöckchen klingeln und knirschendem Schnee. „Emma, wenn ich nur stillstehen würde, wie könnte ich dann all den Spaß erleben?“

Das Duo rutschte über die schneebedeckte Landschaft, vorbei an glitzernden Tannenbäumen und staunenden Dorfbewohnern. Gustav, mit seinem ewigen breiten Lächeln und einer Möhrennase, die stolz in die Luft ragte, war ein bekannter Anblick im Dorf. Jeden Winter, wenn der erste Schnee fiel, bauten die Kinder ihn auf, und jedes Jahr schien er etwas lebendiger zu werden.

Dieses Jahr war etwas Besonderes. Gustav hatte sich vorgenommen, das ultimative Schlittenrennen zu gewinnen, das am Weihnachtsabend stattfand. Nichts liebte er mehr, als mit atemberaubender Geschwindigkeit Hügel hinunterzusausen. Er war nicht nur ein Meister im Schlittenfahren, sondern auch im Herstellen von Freude und Lachen.

„Gustav, glaubst du wirklich, dass wir eine Chance im Rennen haben?“, fragte Emma, während sie den Schlitten am Fuße des Hügels zum Stillstand brachten.

„Natürlich!“, antwortete Gustav. „Mit ein wenig Kreativität und viel Übung können wir alles erreichen.“

In den folgenden Tagen trainierten Gustav und Emma unermüdlich. Sie testeten verschiedene Schlitten, rasten die Hügel hinauf und hinunter und perfektionierten jede Kurve und jeden Sprung. Die Dorfbewohner beobachteten sie, manche belustigt, andere erstaunt über die Entschlossenheit des ungewöhnlichen Teams.


Nicht alle im Dorf waren von Gustavs Teilnahme am Rennen begeistert. Herr Frost, ein schlanker Mann mit eisigem Blick, der seit Jahren ungeschlagen im Schlittenrennen war, spöttelte über den Schneemann. „Ein Schneemann, der Schlitten fährt? Was kommt als Nächstes, fliegende Rentiere?“, lachte er höhnisch.

Herr Frost war bekannt für seine schnellen, maßgeschneiderten Schlitten und seine skrupellose Art, Rennen zu gewinnen. Er sah in Gustavs Teilnahme eine Bedrohung für seinen Ruf und beschloss, alles zu tun, um ihn zu stoppen.

Gustav und Emma standen vor mehreren Herausforderungen. Zuerst mussten sie einen Schlitten finden, der Gustavs Gewicht aushalten konnte, ohne dass er im Schnee versank. Sie experimentierten mit verschiedenen Designs, verstärkten die Kufen und testeten die Aerodynamik.

Während ihrer Übungen bemerkten sie, dass Herr Frost ihnen Fallen stellte. Er legte verborgene Hindernisse auf ihre Trainingsstrecke und versuchte sogar, Gustavs Schal zu stehlen, um seinen Mut zu brechen. Doch Gustav konnte nicht beirrt werden. „Wir müssen schlauer und schneller sein“, sagte er zu Emma.

Als das Rennen näher rückte, verbesserten sie ihre Technik. Sie übten, wie man enge Kurven meistert und steile Abhänge hinuntersaust. Bei einer dieser Übungsfahrten gerieten sie fast in eine von Herrn Frosts Fallen – eine versteckte Eisplatte, die den Schlitten ins Schleudern bringen sollte. Gustav lenkte geschickt dagegen, und sie entkamen knapp.

Am Tag des Rennens war die Aufregung im Dorf spürbar. Die Bahn war festlich beleuchtet, und die Dorfbewohner versammelten sich, um das spektakuläre Ereignis zu beobachten. Gustav und Emma nahmen ihren Platz an der Startlinie ein, neben Herrn Frost und anderen wagemutigen Fahrern.

Das Startsignal ertönte, und die Schlitten schossen los. Gustav und Emma rasten den Hügel hinunter, wobei sie geschickt den Hindernissen auswichen, die Herr Frost heimlich platziert hatte. Die Menge jubelte, als sie sahen, wie das ungleiche Paar an den anderen Teilnehmern vorbeizog.

Herr Frost, der seine Führungsposition verlor, setzte alles auf eine Karte. Er schnitt eine scharfe Kurve, um Gustav und Emma abzudrängen. Doch Gustav reagierte blitzschnell, lenkte den Schlitten zur Seite und vermied so einen Zusammenstoß.

In der letzten Kurve vor dem Ziel nutzten Gustav und Emma eine verborgene Abkürzung, die sie während des Trainings entdeckt hatten. Sie schossen vor Herrn Frost auf die Zielgerade zu. Mit einem letzten, kraftvollen Ruck überquerten sie als Erste die Ziellinie, unter dem tosenden Applaus der Dorfbewohner.

Herr Frost kam kurz danach ins Ziel und war sichtlich überrascht. Er hatte nicht erwartet, dass ein Schneemann und ein junges Mädchen ihn schlagen könnten. „Ihr habt wirklich gut gefahren“, gab er widerwillig zu. „Ich habe unterschätzt, was man erreichen kann, wenn man zusammenarbeitet.“

Gustav lächelte und reichte ihm die Hand. „Es geht nicht darum, als Erster, die Ziellinie zu überqueren“, sagte er. „Es geht darum, den Mut zu haben, es zu versuchen, und dabei fair zu bleiben.“

So wurde Gustav, der Schlitten fahrende Schneemann, nicht nur zur Legende im Dorf, sondern auch zum Symbol für Mut, Fairness und das Überwinden von Herausforderungen. Jedes Jahr, wenn der erste Schnee fiel, erinnerten sich die Kinder an die spannende Nacht, in der ein Schneemann das Unmögliche möglich machte.

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