„Mama, ich will nicht in den Kindergarten!“, jammerte der kleine Marienkäfer Max und klammerte sich an das Bein seiner Mama. „Was, wenn mich niemand mag? Was, wenn ich keine Freunde finde?“
Mama Marienkäfer lächelte sanft und strich Max über den Rücken. „Du wirst sehen, dass der Kindergarten ein wunderbarer Ort ist, Max. Dort wirst du viele neue Dinge lernen und tolle Freunde finden. Außerdem bin ich immer da, wenn du mich brauchst.“
Max schluckte schwer und schlich langsam hinter seiner Mama her, während sie den Weg zum Kindergarten entlanggingen. Überall um ihn herum summten die Bienen, flatterten die Schmetterlinge und krabbelten andere kleine Käfer in den bunten Blumen. Doch Max hatte keine Augen für die Schönheit des Gartens. Er dachte nur daran, wie schrecklich es sein würde, ohne seine Mama zu sein.
Als sie den Kindergarten erreichten, blieb Max zögernd an der Tür stehen. Seine Mama drückte ihm einen Kuss auf die Stirn und sagte: „Ich hole dich später ab, mein Schatz. Hab keine Angst.“ Dann drehte sie sich um und ging.
Max sah sich um. Der Kindergarten war bunt und fröhlich dekoriert, mit Blumen, Blättern und lustigen Zeichnungen an den Wänden. Doch Max fühlte sich trotzdem einsam und ängstlich.
Da kam eine freundliche Käferdame auf ihn zu. „Hallo, du musst Max sein! Ich bin Frau Biene, die Erzieherin hier. Willst du mit mir die anderen Kinder kennenlernen?“
Max schüttelte den Kopf und hielt sich an seiner kleinen Tasche fest. Frau Biene lächelte verständnisvoll. „Das ist in Ordnung, Max. Du kannst dich erst einmal umsehen und wenn du soweit bist, kommst du zu uns.
Max setzte sich auf einen Stein in der Ecke des Raumes und beobachtete die anderen Kinder. Da war ein Schmetterlingsmädchen, das fröhlich mit bunten Blütenblättern spielte. Ein Ameisenjunge baute mit winzigen Steinchen einen Turm. Und ein Glühwürmchenkind malte leuchtende Bilder auf ein Blatt Papier.
Plötzlich hörte Max eine freundliche Stimme neben sich. „Hallo, ich bin Lilli. Willst du mit mir spielen?“ Es war das Schmetterlingsmädchen, das ihm zuwinkte.
Max fühlte sich unsicher, aber Lillis Lächeln war so herzlich, dass er schließlich nickte. Gemeinsam begannen sie, Blütenblätter in die Luft zu werfen und lachten, als sie wie bunte Schneeflocken herunterfielen. Bald schloss sich ihnen der Ameisenjunge namens Anton an, und das Glühwürmchenkind, das sich als Luna vorstellte, zeigte ihnen, wie man mit leuchtenden Farben malt.
Max merkte, dass er Spaß hatte. Er vergaß seine Angst und lachte und spielte mit seinen neuen Freunden. Sie bauten zusammen ein riesiges Blütenhaus und spielten Verstecken zwischen den Blumen.
Als die Sonne hoch am Himmel stand, war es Zeit für das Mittagessen. Frau Biene brachte leckeren Nektar und Honig, und die Kinder setzten sich zusammen, um zu essen. Max erzählte seinen neuen Freunden von den Abenteuern, die er mit seiner Mama erlebt hatte, und hörte gespannt zu, als die anderen Kinder von ihren Erlebnissen berichteten.
Am Nachmittag machte Frau Biene eine Geschichtezeit. Sie erzählte von einem mutigen Marienkäfer, der die Welt entdeckte und viele Freunde fand. Max hörte aufmerksam zu und stellte sich vor, der Marienkäfer in der Geschichte zu sein. Er fühlte sich stark und mutig.
Als es Zeit war, nach Hause zu gehen, kam Max‘ Mama, um ihn abzuholen. „Wie war dein Tag, Max?“, fragte sie.
Max strahlte über das ganze Gesicht. „Es war toll, Mama! Ich habe neue Freunde gefunden und wir haben so viel Spaß gehabt!“
Mama Marienkäfer lächelte stolz. „Das freut mich sehr, Max. Siehst du, es war gar nicht so schlimm.“
Max nickte. „Ich freue mich schon auf morgen, Mama!“
An diesem Abend schlief Max glücklich ein, seine Ängste waren verschwunden. Er wusste, dass der Kindergarten ein wunderbarer Ort war, voller Abenteuer und neuer Freunde. Und er wusste, dass seine Mama immer für ihn da sein würde, wenn er sie brauchte.