Emilio war außer sich vor Wut, als er sah, wie Lina auf sein Blatt gemalt hatte. Ohne nachzudenken, hob er seine Hand und gab Lina einen leichten Schlag auf den Rüssel. Lina begann sofort zu weinen, ihre kleinen Elefantentränen tropften auf das bunte Papier.
Mama Elefant, die das Geschehene mit ernstem Blick beobachtet hatte, kam sofort herüber. „Emilio, komm her und setz dich zu mir“, sagte sie ruhig, aber bestimmt. Emilio, der schon ein schlechtes Gewissen hatte, trat zögerlich näher.
„Emilio, ich weiß, du bist wütend, weil Lina auf dein Bild gemalt hat. Aber es ist niemals in Ordnung, jemanden zu schlagen. Auch wenn wir wütend sind, müssen wir unsere Hände bei uns behalten und mit Worten erklären, wie wir uns fühlen“, erklärte Mama Elefant.
Emilio sah zu seiner weinenden Schwester und dann zu seinen eigenen Füßen. „Ich wollte sie nicht wirklich schlagen, Mama. Ich war nur so sauer“, murmelte er leise.
Mama Elefant legte ihren Rüssel sanft um Emilio. „Ich verstehe, dass du sauer bist. Aber wir müssen lernen, unsere Wut auf eine gute Weise zu zeigen. Wenn wir jemanden schlagen, verletzen wir ihn nicht nur körperlich, sondern auch im Herzen. Wie würdest du dich fühlen, wenn jemand dich schlägt, weil er wütend ist?“
Emilio dachte darüber nach und sah wieder zu Lina. „Ich würde traurig und wütend sein“, antwortete er leise.
„Genau“, sagte Mama Elefant. „Und wir wollen nicht, dass sich jemand in unserer Familie so fühlt. Wir sind hier, um uns zu lieben und zu unterstützen, nicht um uns weh zu tun.“
Emilio nickte und ging zu Lina. Er kniete sich neben sie und umarmte sie vorsichtig. „Es tut mir leid, Lina. Ich werde das nie wieder tun. Kannst du mir verzeihen?“
Lina, noch schluchzend, nickte und umarmte ihren großen Bruder fest. „Ja, Emi“, flüsterte sie.
Mama Elefant lächelte und sagte: „Jetzt, da wir das geklärt haben, wie wäre es, wenn wir zusammen dieses Bild fertig malen? Emilio, du kannst Chefarchitekt sein und Lina die Farbmeisterin. Lasst uns zeigen, wie gut wir zusammenarbeiten können.“
Mit neuer Entschlossenheit und einem Gefühl der Versöhnung arbeiteten die beiden Geschwister zusammen an ihrem Kunstprojekt. Unter der liebevollen Anleitung ihrer Mutter lernten sie, wie wichtig es ist, Respekt und Verständnis füreinander zu haben, selbst in Momenten großer Wut.
Das Bild, das sie schließlich vollendeten, war nicht nur ein Zeugnis ihres künstlerischen Talents, sondern auch ein Symbol ihrer wiedergewonnenen Liebe und Unterstützung füreinander. Papa Elefant, der am Abend das vollendete Werk bewunderte, lächelte breit. „Seht nur, was für ein wunderbares Bild ihr geschaffen habt, als ihr zusammenarbeitetet und einander verziehen habt. Das ist die wahre Stärke einer Familie.“