Zwei Füchse vor einem Regenbogen

Abschied am Sternenhügel

von Agnes

  • Lesedauer: 3 Minuten

„Pssst, kleiner Fuchs, bist du wach?“, flüsterte Mama Fuchs ins Ohr ihres Sohnes Jannis. Die ersten Sonnenstrahlen krochen schüchtern über den Waldboden und tanzten auf Jannis’ weichem, rotem Fell.

Jannis gähnte und öffnete langsam seine kleinen, neugierigen Augen. „Mama, warum sind wir so früh wach? Ist heute etwas Besonderes?“, fragte er, während er sich die Schlafreste aus den Augen rieb.

„Ja, mein Lieber“, antwortete Mama Fuchs sanft. „Heute ist ein ganz besonderer Tag. Wir gehen auf eine lange Reise, um Abschied zu nehmen.“

„Abschied? Von wem denn?“, Jannis setzte sich auf, ganz aufgeregt.

„Wir gehen zu deiner Oma. Sie ist letzte Nacht über den Regenbogen gegangen, in ein Land, aus dem sie nicht zurückkommen wird. Es ist ein friedlicher Ort, mein Schatz“, erklärte Mama Fuchs liebevoll.

Jannis schaute verwirrt. „Über den Regenbogen? Kommt sie denn nicht wieder?“

„Nein, mein Lieber, manchmal gehen diejenigen, die wir lieben, an einen Ort, den wir nicht besuchen können. Aber wir können uns erinnern und sie in unseren Herzen behalten“, sagte Mama Fuchs, während sie sanft Jannis’ Fell strich.

„Aber Mama, ich vermisse sie jetzt schon! Wie kann ich sie in meinem Herzen behalten?“, fragte Jannis mit traurigen Augen.

„Komm, ich zeige es dir. Zieh dich an, und dann gehen wir los.“

Hand in Hand liefen Jannis und Mama Fuchs durch den dichten Wald, vorbei an plätschernden Bächen und summenden Bienen. Der Wald war voller Leben, und überall sah Jannis die Schönheit der Natur, die seine Oma ihm immer gezeigt hatte.

„Siehst du, Jannis, die Welt hier ist voller Wunder, die deine Oma geliebt hat. Wenn wir diese Schönheiten sehen, können wir uns an sie erinnern“, sagte Mama Fuchs.

„Ich erinnere mich, dass sie mir die Namen aller Blumen beigebracht hat“, sagte Jannis nachdenklich.

„Genau das meine ich. Jedes Mal, wenn du eine Blume siehst und ihren Namen weißt, denkst du an sie und lächelst“, erklärte Mama Fuchs.

Nach einer Weile erreichten sie einen kleinen Hügel, von dem aus man den ganzen Wald überblicken konnte. Dort legten sie sich ins Gras und schauten in den Himmel.

„Oma liebte diesen Platz, nicht wahr?“, fragte Jannis.

„Ja, das tat sie. Sie sagte, es sei der perfekte Ort, um die Sterne zu beobachten und Geschichten zu erzählen. Und weißt du was? Jedes Mal, wenn wir hierherkommen, ist sie bei uns, in unseren Geschichten und Erinnerungen“, sagte Mama Fuchs und umarmte Jannis.

Sie verbrachten den ganzen Tag am Hügel, sprachen über die lustigen und liebevollen Momente, die sie mit Oma erlebt hatten. Mama Fuchs erzählte Jannis Geschichten über Omas Jugend, ihre Streiche und ihre Weisheiten.

Als die Sonne unterging, fühlte sich Jannis friedlich und ein wenig glücklicher. „Mama, ich glaube, ich verstehe jetzt. Oma ist nicht wirklich weg. Sie lebt in allem, was sie geliebt hat, und in unseren Herzen, richtig?“

„Genau, mein Lieber. Sie wird immer ein Teil von uns sein, und wir können sie finden, wann immer wir diese Dinge sehen oder tun, die sie geliebt hat.“

Hand in Hand gingen sie zurück durch den Wald. Die Nacht war ruhig, aber der Wald fühlte sich voller Leben an, gefüllt mit der Liebe und den Erinnerungen an eine wunderbare Oma. Jannis wusste, dass, obwohl sie gegangen war, sie immer in seiner Nähe sein würde, in jedem Blumenblatt, jedem Stern, den er zählte, und in jedem Lächeln, das sie ihm geschenkt hatte.

Hat dir die Geschichte gefallen? Dann teil sie gerne. Wir würden uns freuen.

Weitere kostenlose Gute-Nacht-Geschichten für Kinder:

  • Ein Mädchen findet eine Muschel am Strand.

    Gute Nacht Geschichte über:

    Linas Muschel

  • Hoppelhase Hans wird Osterhase
  • Lotta liegt unter einer Bettdecke mit Licht in der Hand.

    Gute Nacht Geschichte über:

    Lotta hat Angst im Dunkeln

  • kindergeschichte ueber eine schildkroete names ruediger e1672317501104

    Gute Nacht Geschichte über:

    Schildkröte Rüdiger und Sophie die Eidechse