Ein Fuchs sitzt traurig auf einem Baumstamm.

Finn der traurige Fuchs

von Agnes

  • Lesedauer: 2 Minuten

„Ich vermisse ihn so sehr, Linus. Es fühlt sich an, als wäre ein Stück von mir mit diesem Baum verschwunden“, Finns Stimme brach fast, als er auf den leeren Fleck starrte, wo sein geliebter Baum einmal stand.

Linus, der kleine Waschbär mit dem gestreiften Schwanz, saß neben ihm, seinen Kopf schief gelegt. „Es ist okay, traurig zu sein, Finn. Traurigkeit ist ein Teil von uns. Sie macht die Freude erst richtig schön.“

Finn blickte auf, verwirrt und zugleich neugierig. „Aber wie soll ich je wieder glücklich sein, wenn ich mich jetzt so leer fühle?“

„Weißt du, Finn, das Leben ist voller Höhen und Tiefen. Es ist wie der Fluss dort drüben – mal fließt er schnell und voller Energie, mal ruhig und tief. Aber immer weiter fließt er“, erklärte Linus geduldig.

„Aber was, wenn ich stecken bleibe? Was, wenn die Traurigkeit nie vergeht?“, Finns Augen suchten nach Antworten in Linus’ Gesicht.

„Manchmal, wenn der Fluss auf ein Hindernis trifft, bildet er einen neuen Weg. Es dauert eine Weile, aber er fließt immer weiter. So ist es auch mit uns. Wir dürfen traurig sein, Finn. Es erinnert uns daran, dass wir gefühlt haben, dass wir geliebt haben. Und irgendwann finden wir unseren Weg wieder“, sagte Linus sanft.

Die beiden Freunde saßen eine Weile schweigend da, lauschten den Geräuschen des Waldes. Ein sanfter Wind wehte, trug die ersten Blätter des Herbstes mit sich.

„Und bis ich meinen Weg finde …?“, Finns Stimme war leise, fast zögerlich.

„Bis dahin bin ich hier. Wir alle sind hier, zusammen. Und das ist das Schöne am Leben, Finn. Wir teilen die Freuden, die Traurigkeit und finden gemeinsam unseren Weg“, antwortete Linus, legte seinen Arm um Finn.

In diesem Moment verstand Finn, dass es in Ordnung war, traurig zu sein. Dass das Leben aus einer Reihe von Momenten besteht, die manchmal schmerzhaft, manchmal freudig sind, aber immer bedeutungsvoll. Er verstand, dass Traurigkeit ihn nicht schwach machte, sondern ein Beweis dafür war, dass er tief und wahrhaftig lieben konnte.

„Danke, Linus. Fürs Hiersein“, sagte Finn, ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen.

„Immer, Finn. Immer“, erwiderte Linus, und zusammen sahen sie zu, wie die Sonne hinter den Bäumen unterging, bereit, die Höhen und Tiefen des Lebens gemeinsam zu meistern.

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