Peters Zirkustraum

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»Peter, kommst du mal zur Kasse? Du sollst heute das Popcorn machen.« Eine der vielen Aufgaben, die Peter als Nebenjob für seine Mutter machen muss. Peter ist der Sohn von Maria und Josef, den Besitzern des Zirkus „Wunderwelt“. Der Zirkus ist gerade in der Stadt angekommen und bereitet sich auf die erste Vorstellung am Abend vor.

Peter seufzt, zieht sich die Schürze an und fängt an, das Popcorn zu machen. Während er die Maiskörner in die Maschine schüttet und das fertige Popcorn in Tüten abfüllt, kann er es kaum erwarten, später die Akrobaten und Clowns in Aktion zu sehen. Peter liebt das Leben im Zirkus, aber am liebsten träumt er davon, selbst ein großer Zirkusstar zu werden. 

Als das Popcorn fertig ist, schnappt sich Peter seinen besten Freund, den Stoffelefanten Ella, und macht sich auf den Weg, um sich die Proben der Artisten anzuschauen. »Heute Abend wird es bestimmt eine tolle Show, Ella. Ich wünschte, ich könnte da oben auf dem Trapez schwingen oder auf einem Seil balancieren«, sagt Peter zu seinem Stoffelefanten.

Ella, der Stoffelefant, schaut Peter mit ihren großen, treuen Knopfaugen an, als wolle sie ihm Mut zusprechen. Peter lächelt und trägt Ella weiter durch das Zirkuszelt. Sie kommen bei den Akrobaten an, die gerade ihre spektakulären Sprünge und Drehungen üben. Peter beobachtet sie fasziniert und bemerkt dabei gar nicht, wie die Zeit verstreicht.

Plötzlich kommt Peters Mutter, Maria, zu ihm und sagt: »Peter, es ist Zeit, dass du zur Kasse zurückkehrst. Die Leute werden bald eintreffen und wir müssen sicherstellen, dass alles bereit ist.« Peter nickt, wenn auch etwas widerwillig, und macht sich auf den Weg zurück zur Kasse. Er wünscht sich insgeheim, dass er eines Tages seinen eigenen Platz in der Show haben wird.

Der Abend bricht herein und das Zirkuszelt füllt sich mit gespannten Zuschauern. Peter verkauft fleißig Tickets und Popcorn, während er immer wieder einen Blick auf die Manege wirft, um die atemberaubenden Darbietungen zu beobachten. In seinem Herzen spürt er, dass er eines Tages selbst ein Teil dieser magischen Welt sein möchte.

Nach der Vorstellung, als die Zuschauer das Zirkuszelt verlassen, trifft Peter seinen Freund und Akrobaten, Max. Max ist ein junger, drahtiger Mann mit lockigem Haar und strahlend blauen Augen, der für seine geschmeidigen Bewegungen und gewagten Sprünge bekannt ist. »Hey Peter, ich habe gesehen, wie fasziniert du uns heute bei den Proben zugeschaut hast. Du hast doch sicherlich auch ein Talent, das du in der Show einbringen könntest. Wie wäre es mit Jonglieren?«, schlägt Max vor.

Peter ist zunächst skeptisch, doch Max ermutigt ihn, es einfach auszuprobieren. Während sie gemeinsam im Zirkuszelt üben, fällt plötzlich ein Stapel Bälle von einem Tisch. Peter reagiert blitzschnell und fängt die Bälle gekonnt in der Luft. Max staunt nicht schlecht: »Wow, Peter! Das war beeindruckend! Du hast wirklich ein Händchen für das Jonglieren. Vielleicht könnten wir gemeinsam an einer Nummer für die Show arbeiten!«

In den folgenden Wochen trainiert Peter fleißig das Jonglieren, unterstützt von seinem Freund Max und natürlich seinem Stoffelefanten Ella. Schließlich ist der große Tag gekommen, an dem Peter seinen ersten Auftritt in der Manege hat. Sein Herz schlägt ihm bis zum Hals, und seine Hände zittern vor Aufregung. Er atmet tief durch, während er auf seinen Einsatz wartet.

Die Musik setzt ein, und Peter tritt in die Manege. Er beginnt, die Bälle mit einer Leichtigkeit und Anmut zu jonglieren, die das Publikum sofort in seinen Bann zieht. Doch plötzlich rutscht ihm einer der Bälle aus der Hand und fliegt in hohem Bogen durch die Luft direkt in die Zuschauer. Es wird ganz still und keiner sagt ein Ton. »Gut, dass Peter heute nicht mit den Feuerbällen jongliert!«, ruft sein Vater Josef ins Mikrofon und lacht laut. Die Zuschauer fangen ebenfalls an zu lachen und die Anspannung löst sich.

Der Zuschauer, der den Ball an den Kopf bekommen hat, wirft den Ball direkt zurück zu Peter. Mit einer beeindruckenden Geschicklichkeit fängt Peter den Ball mit seinem linken Ellbogen, bringt ihn zurück in die Jonglierbewegung und setzt seine Vorstellung fort. Das Publikum klatscht begeistert, und Peter spürt, wie sein Selbstbewusstsein wächst.

Als der Vorhang fällt, geht Peter zu seinem Vater, der ihn stolz anlächelt.

Josef sagt: »Peter, du warst fantastisch! Du hast die Situation wunderbar gemeistert. Ich bin wirklich stolz auf dich.«

Peter erwidert: »Danke, Papa. Ohne deine Unterstützung und deinen Humor hätte ich es nicht geschafft.«

In diesem Moment kommt Max auf Peter zu und klopft ihm anerkennend auf die Schulter. »Das war eine großartige Premiere, Peter! Du hast dich von dem kleinen Missgeschick nicht unterkriegen lassen. Weiter so!«, lobt Max ihn.

Peter strahlt vor Freude und Dankbarkeit. »Danke, Max. Ohne deine Hilfe und Ermutigung wäre ich nicht hier. Ich freue mich darauf, noch mehr von dir zu lernen.«

In den folgenden Wochen und Monaten perfektioniert Peter seine Jongliertechniken und entwickelt sogar eine eigene, spektakuläre Nummer mit brennenden Fackeln. Sein Traum, ein Zirkusstar zu werden, hat sich erfüllt, und er ist glücklicher denn je, ein Teil dieser magischen Welt zu sein.

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