In einem kleinen Dorf namens Sonnental gab es eine besondere Tradition. Jedes Jahr im Frühling veranstalten die Bewohner ein großes Picknick, um die wärmere Jahreszeit zu begrüßen.
Die Kinder des Dorfs freuten sich immer besonders auf das Wunder-Picknick, denn es gab Spiele, Musik und vor allem viele leckere Süßigkeiten.
Kurz vor dem diesjährigen Picknick bemerkten die Kinder etwas Seltsames: Immer mehr Süßigkeiten verschwanden aus ihren Verstecken.
„Wer könnte nur unsere Süßigkeiten stehlen?“, fragte Lisa, ein neugieriges Mädchen aus dem Dorf. „Vielleicht ist es ein unsichtbares Wesen?“, erwiderte Tim, Lisas bester Freund und bekannt für seine abenteuerlustige Art.
Die Kinder beschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen und fingen an, nach Hinweisen zu suchen. Sie durchstöbern das ganze Dorf und sprechen mit den Bewohnern über ihre Beobachtungen.
„Ich habe gehört, dass es ein Wesen gibt, das unsichtbar werden kann“, sagte der alte Herr Müller mit geheimnisvoller Stimme. „Ist es vielleicht sogar gefährlich?“, fragte Lisa besorgt.
„Nein,“ beruhigte Herr Müller sie lächelnd, „es ist eigentlich ganz harmlos und liebt nur Süßigkeiten.“
Die Kinder setzten ihre Nachforschungen fort und befragten weitere Dorfbewohner.
Am nächsten Tag trafen sich alle zum Wunder-Picknick im Park des Dorfs. Die Kinder waren aufgeregt und gleichzeitig besorgt, dass das unsichtbare Wesen auch hier zuschlagen würde.
Als die Spiele begannen, waren Lisa und Tim wachsam und behielten die Süßigkeiten im Auge. Plötzlich bemerkten sie, wie ein paar Schokoladenstücke verschwanden.
„Da ist es!“, rief Tim aufgeregt. Doch niemand glaubte ihm, weil sie das Wesen nicht sehen konnten.
„Wir müssen es irgendwie sichtbar machen“, sagte Lisa entschlossen.
Die beiden fingen an, nach einer Idee zu suchen, um das unsichtbare Wesen sichtbar zu machen.
Innerhalb des Parks erblickten Lisa und Tim ein überraschendes, unverständliches Schauspiel: verschiedene Leute picknickten, während Süßigkeiten auf mysteriöse Weise verschwanden.
„Was ist mit Mehl?“, schlug Tim vor. „Es hinterlässt Spuren auf dem Boden.“
Lisa lächelte begeistert: „Das ist eine großartige Idee!“
Sie gingen zur Bäckerei und baten um etwas Mehl, das sie über die Süßigkeiten streuten.
Es dauerte nicht lange, bis sie Spuren im Mehl bemerkten: Fußabdrücke eines kleinen Wesens!
Mit den Spuren konnten sie das unsichtbare Wesen verfolgen und entdeckten es schließlich in einem kleinen Versteck zwischen den Büschen.
Überrascht entdeckten Lisa und Tim ein kleines, freundlich aussehendes Tier: Es war ein geflügeltes Kaninchen mit glitzerndem Fell!
„Du musst derjenige sein, der unsere Süßigkeiten isst“, rief Lisa freudig aus.
Das geflügelte Kaninchen sah betroffen aus: „Es tut mir so leid“, sagte es. „Ich war so hungrig und ich liebe Süßigkeiten.“
Lisa und Tim hatten Mitleid mit dem geflügelten Kaninchen und beschlossen, ihm zu helfen.
Sie gingen zurück zum Wunder-Picknick und erklärten den Dorfbewohnern die Situation.
Die Kinder des Dorfes waren begeistert von dem geflügelten Kaninchen und beschlossen, ihm einen Namen zu geben: Flügelchen.
Flügelchen versprach, keine Süßigkeiten mehr zu stehlen, wenn ihm die Dorfbewohner gelegentlich etwas abgeben würden.
Die Bewohner waren einverstanden und von da an wurde Flügelchen ein fester Bestandteil des Wunder-Picknicks. Jedes Jahr freuten sich die Kinder darauf, zusammen mit Flügelchen das Wunder-Picknick zu feiern und viele Abenteuer zu erleben.
Und so wurde das kleine Dorf Sonnental bekannt für seine Freundschaft mit dem geflügelten Kaninchen Flügelchen – das unsichtbare Wesen, das Süßigkeiten liebte.
